„Liebe ist wie ein Kartenspiel. Jeder
hat sein Blatt und jeder hat sein Pokerface. Ich habe geblufft,
während du es ernst gemeint hast. Du hast zwar das Spiel gewonnen
und ich gehe ohne Gewinn nach Hause. Jedoch hast du etwas viel
Wichtigeres verloren: Den Spieler, der deine Karten hält.
Begehren bedeutet, sich selbst zu
verlieren. Doch es trägt stets einen großen Gewinn zum Vorteil:
Jegliche Last von sich nehmen.
Und was man nicht aufgibt, hat man nie
verloren.
Ich will eine nächste Partie. Und
dieses Mal mit einem höheren Einsatz: Den Spieler auf der anderen
Seite. Bei diesem Einsatz kann man nur gewinnen.“
„Gewissensbisse sind wie, wenn man
sich von Wölfen beißen lässt, eine Hingabe zum Schwachsinn
anderer. Genau, es ist der Beweis der eigenen Schwäche. Man zweifelt
an seiner eigenen Realität, unterwirft sich der Realität anderer
und macht sich zum Schoßhund ihres gekränkten Egos. Wo sind bloß
die Füchse, die einen knurrenden Wolf zum Schnorren bringen?“
„Schenken sie dir Vernunft, so
stehlen sie dir Fantasie. Die Vernunft sind Mauern, die das Dasein
begreifbar machen. Fantasie ist unbegreiflich und das Trampolin über
die Mauer.
Du willst nicht vorhersehbar sein, so
hör auf, vorherzusehen. Sei kein Sklave der Zukunft und somit ein
unbewegter Stein der Vergangenheit, sondern ein passierender Unfall
in der Gegenwart, der sich von der Blume abhebt.“
„Zeit ist dir ein Feind. Wenn du
nicht weißt, was mit dir zu tun, so quält sie dich mit der Länge
der Einsamkeit. Teilst du die Zeit mit deinen Liebsten, so teilt sich
auch die Zeit. Sie versucht dich von den schönsten Erfahrungen zu
entführen. Du musst die Momente fangen, sie Erinnerungen nennen,
bevor auch sie vor dir flüchten.
Zeit wird dir stets ein Feind zum
Hassen sein, jedoch nicht zum Verachten. Wird die Zeit dir gleich, so
wirst du selbst dir gleichgültig und du begibst dich in die Etappe
des langsamen Selbstmordes.
Doch die Zeit zu hassen, bedeutet, die
Erfolge der Zeit als eigene Erfolge anzusehen. Stiehlt die Zeit dir
die schönsten Momente, so kannst du in der Länge der Einsamkeit an
sie denken und dich auf die nächsten freuen.
Akzeptiere die Zeit, konkurriere gegen
sie und die Schlacht wird schneller vergänglich sein, als dir lieb
ist.
Aber wenigstens hast du in der Schlacht
geliebt.“
„Schwachsinn bedeutet, seinen eigenen
Sinn begraben, damit der Boden empfänglich für den Sinn eines
anderen wird. Schwach deswegen, weil man nicht stark genug ist, an
seinem eigenen Sinn zu gedeihen.
Schwachsinnige gehören begraben.
Starksinn hingegen bedeutet, standhaft
sein eigenes Ideal wachsen zu lassen.
Starksinn bedeutet, bereit zu sein, für
seinen Sinn zu sterben. Der menschliche Körper also ist nur ein
Zweck, bloß ein Mittel. Eine Überbrückung. Ein Vergehen.
Der Starksinn, die Idee, jedoch ist
unsterblich und unausrottbar.“
„Frauen müssen alle Sinne des Mannes
betäuben, um ihn den Gnadenstoß der Verführung zu schenken.
Mit ihren Augen muss sie den Mann
betrunken machen, sodass er das Reden verlernt und das Nuscheln
erlernt.
Mit ihrer Stimme muss sie berauschen,
um den Mann bewegungsunfähig machen, sodass ihm jede
Fluchtmöglichkeit unmöglich wird.
Mit ihrem Geschmack muss sie
paralysieren, sodass die Zunge taub wird und der Mann das
Rechtfertigen mit einem Schweigen beendet und der physische
Stillstand in Bewegung bleibt.
Mit ihren Berührungen muss sie so
einfühlsam sein wie ein Messer. So spiegelreich narzisstisch und
scharfsinnig eindringend, sodass ihm seine Paralyse gefällt.
Ihr Geruch entfacht eine fantasievolle
Illusion, die den Mann mit einem Lächeln in die Knie zwingt.
In Zeiten der
Kommunikationsgesellschaft gilt es, die Frau oral so sehr zu
befriedigen, dass sie einem auf die Knie folgt. In Momenten der
gleichen Ebene,
wo die Verführung im Auge des Sturms,
der Liebe weht,
so ist der Ausstoß von Glücksgefühlen
am höchsten.
Dieser Augenblick,
dieser Ohrgasmus,
dieser Geschmack,
dieses Empfinden,
diese Geruchsaufnahme
wird geteilt und miteinander verzweigt.
In Zeiten der Liebe gilt die
Verschmelzung der Körper als Verschmelzung der Geister, die in einer
gemeinsamen Welt ihr Unwesen treiben, aufregen und erregen.
In dieser Welt ist jede Untat eine
Verschmelzung, jede Unmoral ein Lustgut und jede Fantasie eine
Wirklichkeit.
Um diese Ekstase gilt es zu kämpfen,
ganz kriegerisch, denn du sinnvolle Frau, ich liebe dich.“
„Wer wenig besitzt, ist umso weniger
besessen. Wer nichts besitzt, ist bloß eine unbewegliche Figur auf
dem Maskenball.
Hinauf mit der Maske, bewege und lass
dich bewegen, denn dann wird der Ball tanzbar und die Masken
genießbar.“
„Frauen sind Raubkatzen mit einem
Beutel, gefüllt mit lauter Begierden des Mannes. Der Mann muss mit
seiner Peitsche zähmen und streicheln.
Die größte Ausdauer verdient den
höchsten Preis: Ein kratzender Kuss der Katze.
Und je länger er die Katze bändigt,
umso größer werden die Narben.
Das getröpfelte Blut befleckt die
Katze und gibt ihrem Fell einen neuen Glanz.
Letztlich geht er an den Bissen und sie
an den streichelnden Schlägen zugrunde, aber im Grunde war es Grund
genug, sich liebreich beißen und zähmen zu lassen.“
„Das Gemeine ist, was ich in Worten
bekleide, damit sie sich in deinem Kopf entblößen und sich dein
Verlangen anfängt, sich danach zu sehnen, mich zu verderben.“
„Warum an kleinen Zielen aufhängen,
wenn man mit großen Ideen die Guillotine erreichen kann?“
„Entweder man ist sich zu geizig, um
immer weiter am Geld zu ersticken oder man ist sich zu billig, um an
Konsumgütern an Wert zu verdienen.
Entweder man stirbt als Held oder man
lebt solange, bis man selbst das Elend ist.“
„Selbstverbesserung ist stets
Selbstbefriedigung und wir alle wissen, dass Masturbation nur so gut
wie Secondhand ist. Dies nutzte der jüngste Kapitalist, der
wahrscheinlich religiös war, denn der Ursprung liegt bei Adam und
Eva.
Es wurde die Moral offenbart, dass man
sich schämen sollte, mit bloßem nacktem, schönem Körper
herumzustolzieren und so wurde der Markt in Kleidung angekurbelt.
Früher war das, was wir trugen, unsere Fassade.
Seit der plastischen Chirurgie ist es
unser Körper, den wir zu verbessern versuchen, um mentale Schwächen
nicht durch mentale, sondern materieller Behandlung zu heilen
versuchen, weil es uns stärker zu machen scheint und Kleidung allein
nicht mehr genug Profit schlägt.
Was versuchen wir als nächstes,
physisch an uns zu verbessern, um uns psychischer noch schwächer zu
machen?
Je schwächer der Konsument, umso
stärker besteht das Verlangen, verführt und somit geführt zu
werden.
Jedoch verachte ich nicht die Idee der
Kleidung, sondern lediglich die Ursache.
Denn das, was ich an einem Menschen
anziehend finde, will ich ausziehen und seit der plastischen
Chirurgie wird dieses Verlangen unterdrückt, denn ich möchte keinem
Menschen seine Körperteile vom Leibe reißen.“
„Was Frau dir tut, was Mann nicht
will, so lehr ich's dir, bestraft Mann still.“
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