Was lief falsch? Wir liefen falsch,
unsere Beine waren verkrümmt, denn die Vernunft hat uns eingeholt,
also liefen wir verkehrt; aneinander vorbei. Ich vergaß, meine
Peitsche dabeizuhaben und du fingst an, dein Drama zu einem
Existentiellen zu machen. Als wir zurückblickten, waren unsere
Geister, unsere Seelen zu weit voneinander entfernt. Das einzige, was
wir stets mit uns trugen, war die Existenz des Anderen. Ich nahm
deine Last, dich selbst auf mich und trug es mit mir. Du warst tot,
hast nicht gespürt, wie ich mich um dich bemüht habe. Also habe ich
deine Leiche begraben.
Gott ist tot.
Ich kam nicht zu deiner
Beerdigung, dafür hast du stets deine Mitmenschen, die deine Leiche
zu trösten versuchen. Es erinnert mich an unsere Hochzeit, an der
wir beide uns betrunken antrafen und uns ewige Treue schwuren, als
sich unsere Versprechen zum ersten Mal per Lippenkontakt verbündeten.
Nietzsche kam als eloquenter Tröster, so konnte ich den Weg nach
Hause finden. Während du Gras über die Sache wachsen lässt, hoffe
ich stets, dass du deinen Tod begreifst und endlich aufwachst. Wenn
du dann deine bisherige Existenz unter dir begraben hast, werde ich
dir helfen, aufzustehen. Du musst den Weg nach Hause jedoch alleine
finden. Und vielleicht wird es dasselbe Bett sein, in dem wir uns
wiederfinden und einschlafen werden.
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