Freitag, 9. November 2012

Coexist

Was lief falsch? Wir liefen falsch, unsere Beine waren verkrümmt, denn die Vernunft hat uns eingeholt, also liefen wir verkehrt; aneinander vorbei. Ich vergaß, meine Peitsche dabeizuhaben und du fingst an, dein Drama zu einem Existentiellen zu machen. Als wir zurückblickten, waren unsere Geister, unsere Seelen zu weit voneinander entfernt. Das einzige, was wir stets mit uns trugen, war die Existenz des Anderen. Ich nahm deine Last, dich selbst auf mich und trug es mit mir. Du warst tot, hast nicht gespürt, wie ich mich um dich bemüht habe. Also habe ich deine Leiche begraben. 
Gott ist tot. 
Ich kam nicht zu deiner Beerdigung, dafür hast du stets deine Mitmenschen, die deine Leiche zu trösten versuchen. Es erinnert mich an unsere Hochzeit, an der wir beide uns betrunken antrafen und uns ewige Treue schwuren, als sich unsere Versprechen zum ersten Mal per Lippenkontakt verbündeten. Nietzsche kam als eloquenter Tröster, so konnte ich den Weg nach Hause finden. Während du Gras über die Sache wachsen lässt, hoffe ich stets, dass du deinen Tod begreifst und endlich aufwachst. Wenn du dann deine bisherige Existenz unter dir begraben hast, werde ich dir helfen, aufzustehen. Du musst den Weg nach Hause jedoch alleine finden. Und vielleicht wird es dasselbe Bett sein, in dem wir uns wiederfinden und einschlafen werden.

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